Begründung:
Elektrogeräte haben oft nur einen kleinen Defekt und könnten von fachkundigen Bürger*innen repariert werden bzw. könnten Teile eines Gerätes als Ersatzteillager in anderen Geräten einen weiteren Nutzung zugeführt werden. Deshalb sollte an den Stationen neben dem Container „Elektronikschrott“ ein zweiter Container abgestellt werden mit der Beschriftung: „Leicht defekte, reparierbare Geräte“. Die Bürger*innen, die Geräte abgeben, entscheiden selbst, welchen Container sie nutzen, da sie evtl. Kenntnis vom Defekt haben.
Die Abgabe in den neuen Container führt nicht zu einem Eigentumsübergang an die Entsorgungsfirma. Bürger*innen können aus diesem Container Geräte oder Teile aus Geräten entnehmen ohne die Mitarbeiter der Station um Erlaubnis fragen zu müssen.
Es ist zu prüfen, ob bei Abholung des Schrottcontainers evtl. nicht abgeholte Geräte aus dem neuen Container mitentsorgt werden. Dazu müsste der Termin der Abholung bekannt gemacht werden.
Gemeinsam mit dem Landratsamt, lokalen Initiativen (z.B. dann entstehenden Repair-Cafes) sowie Bürger*innen wird der Ort in den nächsten 5 Jahren zu einer Einrichtung, um Ressourcen in Kreisläufe bzw. neue Verwendungen zu überführen. Die Praxis des Wiederverwendens, Reparierens, Teilens, Lernens u.v.m. sollen am „Mehrwerthof“ und weiteren dezentralen Orten einen Raum finden. Analog z.B. der GGFA in der Stadt Erlangen kann dabei ein besonderer Schwerpunkt auf der Integration und Ermächtigung sozial benachteiligter Menschen stehen. Der „Wertstoffhof“ könnte von einer Entsorgungseinrichtung zu einem Zentrum eines am Kreislaufdenken orientierten kommunalen Handelns werden.
In einem weiteren Schritt könnte von großen Firmen im Landkreis der bruchsichere Transport der dort anfallenden Elektrogeräte eingefordert werden, um die Vernichtung von Geräten bzw. Ersatzteilen zu verhindern.
Eine solche Umwandlung könnte positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt vor Ort haben. Ökologisch wird eine Verlängerung der Produktnutzungsdauer erreicht. Wertvolle Rohstoffe bzw. Ersatzteile werden nicht entsorgt, sondern wiederverwendet. Das reduziert die Abfallmenge vor Ort, schont den Ressourcenverbrauch und fördert den Einstieg in eine „Kreislaufwirtschaft“, der von der EU eingefordert wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred Reinhart
Mitglied im Kreistag Erlangen-Höchstadt