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Antrag / Anfrage / Rede

Erlanger Solarer Aktionsplan

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Janik,

nach dem Bericht des EStW-Vorstands Herr Geus im Erlanger Stadtrat kann festgestellt werden, dass ein weiterer Ausbau der regenerativen Energiegewinnung nur mit einer guten Vernetzung verschiedener Akteure gelingen wird.

Nachdem die Neuregelung durch Länder- und Bundesgesetze den Ausbau von Windkraftanlagen quasi unmöglich macht und die innerstädtische Stromgewinnung durch Wasserkraft kaum noch zu optimieren ist, verbleibt nur, die Nutzung von Photovoltaik im Stadtgebiet effizient auszubauen. Der lokale Fokus ist also auf einen deutlichen Ausbau der solaren Energiegewinnung im Stadtgebiet zu richten. Im Bayerischen Landtag und im Bundestag ist der Ausbau von Windenergie als wichtiger Schritt zum Erreichen der Klimaziele zu forcieren.

Sind uns die Pariser und eigenen Klimaziele wichtig, so muss die Stadt "ihre Hausaufgaben" ernst nehmen. Abgesehen vom Baugebiet 411 stagniert seit einigen Jahren der Ausbau der Photovoltaik im Stadtgebiet. Hatte Erlangen viele Jahre in der Solarbundesliga Spitzenplätze inne, so hat sich dies in den vergangenen Jahren gewandelt, andere Kommunen haben hier deutlich auf- und Erlangen überholt.

Wir fordern deshalb die Umsetzung von Maßnahmen in folgenden Bereichen:

  • Die Stadt kooperiert mit den EStW und überlässt weitere Flächen auf kommunalen Gebäuden zeitnah, oder wenn Sanierungsmaßnahmen kurz- oder mittelfristig anstehen, gleich nach den erfolgten Maßnahmen dem städtischen Energieversorger die Dachflächen für die Nutzung mit Photovoltaikmodulen. Geeignete Objekte werden aufgelistet und per Investitionsplan ein Zeitstrahl mit der voraussichtlich möglichen Bestückung mit PV-Modulen veröffentlicht.
  • Sollten die Stadtwerke auf die Überlassung der Flächen verzichten, so werden die Objekte Bürgerenergie-genossenschaften und -vereinen oder auch Einzelpersonen und privaten Organisation zur Nutzung angeboten.
  • Auf neuen Gebäuden ist schon bei den Vorplanungen die solare Nutzung verbindlich vorzusehen. Gebäudeoberflächen bieten ein enormes Potenzial für die Gewinnung von Wärme, Kälte und Strom aus Sonnenenergie. Solare Potenziale müssen in Erlangen stärker nutzbar gemacht werden. Mittelfristig ist eine solare Stadtplanung zu etablieren.
  • Im Rahmen der Klimaallianz Erlangen haben sich verschiedene Organisation und auch Wirtschaftsunternehmen dazu verpflichtet, ihren Teil zur Energiewende beizutragen. Die Unterzeichner werden angehalten, sich bei aktuellen Projekten an die Zusagen zu halten. Die Stadt tritt hier in einen nachhaltigen Dialog mit den Klimapartnern ein und evaluiert und begleitet auch diese Bauprojekte unter energetischen Gesichtspunkten.
  • Die Stadt bewirbt mit mehr Nachdruck das städtische Förderprogramm für Solarthermieanlagen. Informations-broschüren werden bei städtischen Veranstaltungen (z.B. Bürgerversammlungen) ausgelegt und es wird auf die Fördermöglichkeit öffentlichkeitswirksam hingewiesen.
  • In Gebieten mit hohem Potential für Solarstromerzeugung und gleichzeitig kaum reduzierbarem hohen Anteil an Privat-PKWs prüft die Stadt gemeinsam mit den Erlanger Stadtwerken den proaktiven Ausbau von Lademöglichkeiten für Elektro-Autos.
  • Die Stadt setzt mit Hochdruck die geplante und im Haushalt eingestellte Werbekampagne für den Ausbau der Photovoltaik (PV) durch private und gewerbliche Immobilienbesitzer für die Eigennutzung oder die Umsetzung sog. Mieterstromprojekte um. (Hinweis: PV-Anlagen rechnen sich in beiden Fällen i. d. R. ohne zusätzliche Förderung); hierzu sollten u. a. Informations-veranstaltungen für Bürger in den Stadtteilen bzw. für Mitglieder von Organisationen und Verbände wie Haus und Grund Erlangen e.V., IHK, o. ä. angeboten werden.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Frank Höppel, Barbara Grille

ehrenamtliche Stadtratsmitglieder

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