Zur Hauptnavigation springen Zum Hauptinhalt springen

Verkehr

Das Einhalten des 1,5°C-Ziels aus dem Pariser Klimaschutzabkommen setzt voraus, dass gerade auch im Verkehr der CO2-Ausstoß massiv reduziert wird. Das kann nicht durch einen Ersatz der Autos mit Verbrennungsmotor durch Elektroautos gelingen, sondern nur durch eine deutliche Verringerung des motorisierten Individualverkehrs. Dies macht auch Flächen frei für andere Nutzungen und die Stadt dadurch lebenswerter. Vor allem im Verkehr hat die Stadt Gestaltungsmöglichkeiten, Einfluss auf die Wahl der Verkehrsmittel zu nehmen.

Die deutlichste Verringerung des CO2-Ausstoßes erreicht man durch Umstieg vom Auto auf Rad- und Fußverkehr, gefolgt von einem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Neben dem Umstieg auf alternative Verkehrsmittel fordert die ÖDP für die Bundespolitik auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen von 130km/h (siehe unser ÖDP-Bundesprogramm).

Wir sprechen uns für ein Nachtflugverbot am Nürnberger Flughafen aus.

Fahrradstadt Erlangen

Für den Radverkehr spricht, dass dieser weniger Raum für Straßen benötigt, die volle Flexibilität des Individualverkehrs hat, gesund und für jeden bezahlbar ist. Im Gegensatz zum Auto verursacht Radverkehr deutlich weniger Parksuchverkehr und benötigt weniger Platz für Parkplätze. Die kürzere Reichweite des Fahrrads lässt sich dadurch kompensieren, dass man das Fahrrad leichter mit dem öffentlichen Nahverkehr kombinieren kann.

Unsere Ziele:

  • Bessere Qualität der Radwegoberflächen
  • Radschnellwege in den Landkreis, um das Pendeln mit dem Rad bis ca. 20km zu ermöglichen
  • Kommunales Förderprogramm für Duschen auf Arbeitsstellen
  • Schutz von Radfahrern vor Autos, u.a. durch Führung der Radwege abseits von Hauptstraßen
  • Genug Raum für Rad- und Fußverkehr, damit es nicht zu Konflikten kommt
  • Konflikt zu Fußgängern und Autofahrern auflösen, z.B. durch bauliche Trennung (niedrige Kanten) zwischen Straße und Radweg sowie zwischen Radweg und Gehweg
  • Bau von ausreichend regengeschützten Fahrradständern, auch für Anhänger und größere Fahrräder sowie Lastenräder, insbesondere ein Fahrradparkhaus am Bahnhof
  • Schließen von Lücken im Radwegenetz und Schaffung von durchgängigen Fahrradachsen in Form von Fahrradstraßen und sehr breiten Radwegen auch durch Umwidmung von Straßen in Fahrradstraßen
  • Ampelschaltungen auf Radfahrer auslegen („Grüne Welle“) und schnellere Reaktion von Bedarfsampeln für Rad- und Fußverkehr, höhere Priorität von Fußgänger- und Radverkehr (Beispiel: Hauptstraße)
  • Höheres Budget zur Verwirklichung von Baumaßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs (es gibt bereits einen langen Katalog von Maßnahmen, u.a. vom ADFC)
  • Aufbau einer Fahrradstation mit Verleih und Reparatur direkt am Hauptbahnhof
  • Wir fordern mehr städtische Lastenfahrräder und mehr Verleihstationen, sodass alle Stadtteile versorgt sind. Außerdem brauchen wir flexiblere Buchungen und Ausleihmöglichkeiten außerhalb der Öffnungszeiten der Stationen.

Wir unterstützen auch die Forderungen des aktuellen Bürgerbegehrens „Erlangen, tritt in die Pedale! - Radentscheid für eine lebenswerte Stadt“, dessen Ziele sich weitgehend mit unseren überschneiden.

Fußgänger

Zur Aufwertung von Wegen und Plätzen bedarf es mehr als eines bunten, unbequemen Sitzmobiliars. Stattdessen brauchen wir mehr einladende, seniorengerechte und vandalismusfeste Sitzmöglichkeiten, auch im Schatten. Dazu gehören beispielsweise Bänke, an denen man sich gegenübersitzen kann und die zur Kommunikation einladen.

Autoverkehr

Motorisierte Individualfahrten müssen reduziert werden. Beispielsweise können wir Menschen bei der gemeinsamen Nutzung der PKW unterstützen, indem wir die Bildung von Fahrgemeinschaften erleichtern sowie Mitfahrbänke aufstellen. Die Parkgebühren müssen erhöht werden und dafür ein Busticket beinhalten, womit das „City-Ticket“ reaktiviert wird.

Innerorts müssen Straßen generell zu Tempo-30-Zonen werden, außer Hauptverkehrsstraßen. Wir fordern die Vervollständigung des Lärmschutzes an Autobahnen und Bundesstraßen ohne weiteren Straßenausbau, z.B. Lärmschutzwände in Tennenlohe, Frauenaurach, Dechsendorf und die Einhausung des vierspurigen Frankenschnellwegs. Wir lehnen den Aus- und Neubau von Straßen für den Autoverkehr ab, insbesondere den Bau der Umgehung Eltersdorf, mit der auch ein neues Gewerbegebiet erschlossen werden soll.

In Kooperation mit der Verkehrswacht sollen die mobilen Geschwindigkeitsanzeigen ausgebaut werden. Die kommunale Verkehrsüberwachung soll den ruhenden Verkehr im gesamten Stadtgebiet kontrollieren.

Carsharing

Carsharing kann helfen, dass Bürger ihr Auto abgeben und damit die Parkflächen für andere Nutzung frei werden. Daher fordern wir einen weiteren Ausbau und möchten die Träger dabei unterstützen.

Insbesondere die gute Kooperation mit der GeWoBau soll fortgesetzt und ausgebaut werden. Außerdem wollen wir Bauträgern weiterhin die Option bieten, dass sie weniger Parkplätze bereitstellen müssen, wenn sie Carsharing-Plätze anbieten.

Auch die Erlanger Stadtwerke sollen mit den Carsharing-Anbietern kooperieren, z. B. beim Bau von Ladesäulen für Elektroautos.

Öffentlicher Verkehr

Wir wollen keine weitere Steigerung, sondern eine Reduzierung der Ticketpreise. Mittel- bis langfristig streben wir einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr an.

Außerdem fordern wir einen dichteren Takt der Stadtbusse sowie eine gute Verknüpfung mit der Bahn und untereinander und mit den Bussen des Landkreises. Die Verkehrsplanung der Stadt Erlangen soll dem Landkreis bei der Verbesserung des regionalen Busverkehrs unterstützen. Nach Möglichkeit wollen wir Busse auf alternative Antriebe umstellen (z.B. Wasserstoff- oder Elektrobusse).

Stadt-Umland-Bahn (StUB)

Die StUB wird eine große Investition in die Verkehrsinfrastruktur sein. Sie soll dazu führen, dass wesentlich mehr Menschen vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Damit dies gelingt, stellen wir folgende Forderungen an die StUB:

  • Verkehrsführung wo möglich auf bestehenden Straßenflächen (z.B. durch Wegfall von Fahrspuren von B4 zwischen Nürnberg und Erlangen bzw. Umwidmung in Busspuren)
  • Nutzung einer bestehenden Talquerung zum Erhalt des wichtigen, ökologischen Naherholungsraums in den Regnitzauen
  • Trassenführung so, dass möglichst viele Erlanger die StUB nutzen können
  • Die StUB muss den Autoverkehr deutlich stärker reduzieren als derzeit prognostiziert
  • Ostast bis mindestens nach Neunkirchen
  • Die Reaktivierung der Aurachtalbahn ist weiterhin zu prüfen

Die ÖDP ist für eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Nur wenn die StUB so geplant wird, dass sie dazu deutlich beitragen kann, werden wir sie unterstützen. Unabhängig davon muss der Busverkehr zügig ausgebaut werden.

Letztendlich soll nicht der Stadtrat über den Bau der StUB entscheiden, sondern unsere Bürger*innen in einem Bürgerentscheid. Dieser soll stattfinden, sobald Strecke und grobe Kosten bekannt sind, aber noch vor Baubeginn. Der Grund dafür ist, dass die StUB die vermutlich größte Investition darstellt, welche die Stadt Erlangen je getätigt hat.

Innenstadt

Die Innenstadt soll vom motorisierten Verkehr entlastet werden. Gleichzeitig lebt die Altstadt davon, dass sie gut erreichbar ist. Das muss besonders für den öffentlichen Verkehr gelten. Eine Entlastung der Goethestraße von durchfahrenden Bussen darf daher nicht zu Lasten der Erreichbarkeit der Altstadt gehen. Um beide Ziele zu erreichen, schlagen wir vor, einen neuen Tunnel unter der Eisenbahn zu bauen. Dieser verbindet die westliche Stadtmauerstraße mit der Münchener Straße. Die Westseite des Bahnhofs wird als zentraler Verkehrsknotenpunkt ausgebaut. Dazu gehört für uns auch eine Fahrradstation mit Verleih und Reparatur. Die Erschließung von Innenstadt und Kliniken erfolgt mit Kleinbussen, z.B. mit Ziel am Zollhaus.

Zurück